Vor etwa 20 000 Jahren erschuf eine Eruption des Vulkans Nantai diese wundersame Landschaft um Nikko. Die Lava dämmte ein Tal ab und durch das aufgestaute Wasser entstand der Chuzenji See. Die 2 000 m hohe Nikko Bergkette rund um den See wird seit über 1 200 Jahren von den Menschen als von den Göttern geschaffener, heiliger Ort verehrt.
„Baut einen kleinen Tempel am Berg Nikko und betet dort für mich.“ Vor etwa 400 Jahren wählte Shogun Tokugawa Ieyasu, der mit seiner Regierungsdynastie die Edo-Zeit begründete, Nikko zu seiner letzten Ruhestätte. Zu Lebzeiten hatte Ieyasu Nikko nie besucht, er verehrte aber diese Region als Ort, an dem die Götter sich versammelten. Der Toshogu Schrein (UNESCO-Weltkulturerbe) wurde zum Andenken an Ieyasu errichtet. Die Handwerker, die den Toshogu und die anderen Tempel und Schreine erbauten, blieben in Nikko und sorgten auch danach noch für einen eigenständigen, kulturellen Fortschritt. In Nikko sind viele der religiösen Gebäude erhalten und auch heute noch ist der Glaube an den Berg und die Berggötter lebendig. Daher besuchen viele Menschen Nikko auf der Suche nach den Göttern.